Money Management – Der heilige Gral?

von | 27. Mai 2017

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Gerd Häcker, geschäftsführender Gesellschafter der steinbeis & häcker Vermögensverwaltung gmbh

Als Ralph Vince, ein angesehener US-Mathematiker 40 Doktoranden auswählte, um mit ihnen ein Spiel zu spielen, wusste er noch nicht wie erschütternd die Ergebnisse dieses Experiments ausgehen würden.

Die Spielregeln

Zuerst gab er den Doktoranden 1.000 US-Dollar. Nun zeigte er ihnen 100 Kugeln. Die Kugeln waren zweifarbig gestaltet. Es befanden sich 60 blaue und 40 schwarze Kugeln im Spiel. Die schwarzen Kugeln stellten die Verlierer und die blauen die Gewinner dar.

Die Aufgabe der Doktoranden war es nun einen beliebigen Geldeinsatz festzulegen. Danach wurde eine Kugel gezogen. Wurde eine blaue Kugel gezogen, so bekam der Doktorand seinen doppelten Einsatz zurück. Wurde eine schwarze Kugel gezogen, so verlor er seinen Einsatz komplett. Die Teilnehmer wurden gebeten insgesamt 100 dieser Transaktionen in Folge zu machen. Jeder von ihnen wusste, dass die Trefferquote bei 60 Prozent lag.

Erschreckendes Ergebnis

Nachdem die Teilnehmer alle Transaktionen abgewickelt hatten, wurden die Ergebnisse analysiert. Sie waren erschreckend. Nur zwei Teilnehmer konnten die vorgegebene Situation zu ihren Gunsten verwerten und machten Gewinne. Sie besaßen am Ende mehr Geld als zu Beginn des Experimentes.

38 Doktoranden schlossen ihre Transaktionen mit einem negativen Ergebnis ab und besaßen nachher weniger Kapital als vorher. Und das Ganze trotz einer positiven Trefferquote von immerhin 60 Prozent.

Was können wir aus dem Experiment lernen? Im Portfoliomanagement haben wir es laufend mit Entscheidungen zu tun, deren Trefferquoten wegen vieler Unwägbarkeiten nicht exakt zu prognostizieren sind. Den Geldeinsatz legen Portfoliomanager nicht selten nach ihrem Bauchgefühl fest. Was das zur Folge haben kann, konnten wir im Experiment von Ralph Vince sehen. Die Bedeutung dieser Dimension ist aus meiner Erfahrung nur einigen wenigen Investoren wirklich bewusst.

Plädoyer für wertorientierte Strategien

Der wertorientierte, langfristige Investor ist klar im Vorteil, da er genaue Vorstellungen von der fairen Bewertung seiner Anlagen hat. Damit kann er Investments mit besseren Chance-Risiko-Profilen in sein Portfolio einbinden als im Experiment oben. Im gezeigten Beispiel gab es als Gewinn nur den einfachen Risikoeinsatz zurück.

Value-Investoren ist es möglich Anlagen zu finden, bei denen der Ertrag durchaus drei- bis viermal so hoch liegen kann als das einkalkulierte Risiko. Auf Portfolioebene sind durch gut ausgewählte Chance-Risiko-Profile auch keine sehr hohen Trefferquoten nötig, um erfolgreich zu sein. Durch eine gute Fundamentalanalyse kann die langfristige Trefferquote bei Value-Investments bedeutend höher liegen, als bei anderen Investmentansätzen. Die Chancen auf eine systematische und substanzielle Kapitalvermehrung wächst damit deutlich.

Geldeinsatz als heiliger Gral

Nun kann man sich seine Ergebnisse eigentlich nur noch durch unsystematisches Einsatzverhalten zerstören. Am Anlagerisiko der Einzelanlagen ausgerichtete Gewichtungen sind durchaus sinnvoll, da sich dadurch die Portfoliorisiken gleichmäßiger verteilen.

Sollten sich Portfolios durch diverse Fehlentscheidungen in den negativen Bereich entwickeln, sollten die Verantwortlichen ihre Risikoeinsätze immer reduzieren, um das eingesetzte Kapital zu schützen. Im Falle einer positiven Wertentwicklung sind die Einsatzgrößen prozentual zu erhöhen, um das Kapital auch ausreichend wachsen zu lassen.

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